Verdacht auf Behandlungsfehler?

von | 26. November 2025 | Allgemein, Altmühlfranken, Gunzenhausen, Treuchtlingen, Weißenburg

Die Qua­li­tät der medi­zi­ni­schen Ver­sor­gung in Deutsch­land ist sehr hoch. Behand­lungs­feh­ler sind rela­tiv sel­ten – den­noch pas­sie­ren sie. „Wenn Pati­en­tin­nen oder Pati­en­ten den Ver­dacht haben, dass bei der medi­zi­ni­schen Behand­lung etwas schief­ge­lau­fen ist, unter­stützt die AOK ihre Ver­si­cher­ten mit spe­zi­ell geschul­ten Fach­leu­ten“, so Claus Eitel, Direk­torin der AOK in Mit­tel­fran­ken.

Im Direk­ti­ons­be­reich der AOK Mit­tel­fran­ken Süd-Ostwand­ten sich in den ver­gan­ge­nen bei­den Jah­ren 224 Betrof­fe­ne mit dem Ver­dacht auf einen Behand­lungs­feh­ler an die AOK-Pati­en­ten­be­ra­tung. Das zeigt die aktu­el­le Aus­wer­tung der AOK Bay­ern für den Berichts­zeit­raum der Jah­re 2023 und 2024. Die Kran­ken­kas­se gab auf­grund die­ser Anfra­gen 92 für die Ver­si­cher­ten kos­ten­lo­se Gut­ach­ten beim Medi­zi­ni­schen Dienst (MD) in Auf­trag, bei 41 Gut­ach­ten bestä­tig­te sich der Ver­dacht. Zum Ver­gleich: Bay­ern­weit waren es 6.640 Bera­tun­gen, die zu 2.486 Gut­ach­ten des MD führ­ten. Jede drit­te Prü­fung des MD wies einen Behand­lungs­feh­ler (809) nach. Die häu­figs­ten Bera­tun­gen gab es in der Regi­on in den medi­zi­ni­schen Fach­ge­bie­ten Chir­ur­gie 29, gefolgt von Geburts­hil­fe 24 und Orthopädie/Unfallchirurgie 23. Mit Blick auf ganz Bay­ern ver­teil­ten sich die häu­figs­ten Bera­tun­gen auf die Berei­che Orthopädie/Unfallchirurgie (878), Geburts­hil­fe (860) und Chir­ur­gie (772).

AOK berät fach­kun­dig und indi­vi­du­ell

In Deutsch­land müs­sen geschä­dig­te Pati­en­tin­nen und Pati­en­ten den Beweis dafür füh­ren, dass ein Feh­ler unter­lau­fen und ein Scha­den ent­stan­den ist. Zudem muss zwi­schen Feh­ler und Scha­den ein ursäch­li­cher Zusam­men­hang bestehen. Vie­le Betrof­fe­ne ver­fol­gen ihre mög­li­chen Ansprü­che aus Unkennt­nis nicht, haben Angst vor einer gericht­li­chen Aus­ein­an­der­set­zung oder Pro­ble­me in der Beweis­füh­rung. Die AOK-Pati­en­ten­be­ra­tung bie­tet für die­se belas­ten­de Situa­ti­on ein pro­fes­sio­nel­les Behand­lungs­feh­ler­ma­nage­ment an. Spe­zia­li­sier­te und erfah­re­ne Mit­ar­bei­ten­de der AOK hel­fen dabei, einen Ver­dacht auf mög­li­che Behand­lungs- oder Pfle­ge­feh­ler zu klä­ren. „Die­se Unter­stüt­zung ist kos­ten­los – und vor allem per­sön­lich“, betont Claus Eitel. Nie­mand kann garan­tie­ren, dass eine medi­zi­ni­sche The­ra­pie anschlägt oder die Pati­en­tin bezie­hungs­wei­se der Pati­ent nach einer Behand­lung geheilt ist. „Eine Behand­lung, die nicht den erwünsch­ten Erfolg bringt, ist daher nicht gleich ein Behand­lungs­feh­ler“, macht Claus Eitel deut­lich und ergänzt: „Gera­de wer Zwei­fel hat, soll­te sich von der AOK bera­ten und unter­stüt­zen las­sen. Denn selbst wenn sich ein Ver­dacht nicht bestä­tigt, kann die Klä­rung für Gewiss­heit und Ver­trau­en bei allen Betei­lig­ten sor­gen.“

Offe­ne Feh­ler­kul­tur statt Schuld­fra­ge

Beim Behand­lungs­feh­ler­ma­nage­ment geht es der AOK nicht in ers­ter Linie um die Suche nach Schul­di­gen, son­dern vor allem um eine nüch­ter­ne Ana­ly­se der Feh­ler­quel­le. „Vor­ran­gi­ges Ziel ist es, aus Feh­lern zu ler­nen, um sie künf­tig zu ver­mei­den“ so Claus Eitel. Dabei bekräf­tigt er, dass die Kran­ken­kas­se nicht auf ein Gegen­ein­an­der, son­dern auf ein Mit­ein­an­der mit den Leis­tungs­er­brin­gern setzt. „Behand­lungs­feh­ler dür­fen kein Tabu sein – sie sind für alle Betei­lig­ten schmerz­haft, aber auch eine Chan­ce, Ver­sor­gung zu ver­bes­sern“, so Claus Eitel.

Wer die Pati­en­ten­be­ra­tung der AOK Bay­ern kon­tak­tie­ren will, erreicht die­se unter der kos­ten­frei­en Ser­vice-Tele­fon­num­mer 0800 2652293 oder per E‑Mail: aok-patientenberatung@by.aok.de. Wei­te­re Hin­wei­se zum The­ma Behand­lungs­feh­ler gibt es unter www.aok.de/bayern/behandlungsfehler.

Bild­un­ter­schrift: Behand­lungs­feh­ler sind rela­tiv sel­ten, im Zwei­fel unter­stützt die AOK-Pati­en­ten­be­ra­tung. Foto: Pan­ther­Me­dia / gpoint­stu­dio