Blick nach Weihenzell

Weihenzell. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Weihenzell im Jahr 1299. Allerdings vermuten Historiker eine erste Besiedlung für die Zeit um 1060. Weihenzell war ursprünglich eine der beiden vom Gumbertuskloster in Ansbach angelegten „Cellen“, die zum Zwecke
der Jagd und Fischzucht angelegt wurden. Die erhaltene Krypta, die sich unterhalb der Ansbacher Straße befi ndet, ist Zeugnis der langen Geschichte. Im frühen Mittelalter, so wird vermutet, stand über der Krypta einst eine Kirche oder Kapelle aus der Zeit zwischen dem Jahr 1000 und 1200. Folglich gehört Weihenzell zu den ältesten Orten in der Gegend. Steinerner Beweis dafür war bis in die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts auch die Wallfahrtskapelle St. Veit aus dem 12. Jahrhundert. Die Ruine wurde um 1810 wegen Einsturzgefahr abgerissen und die Steine zum Straßenausbau verwendet. Diesem Schicksal fielen auch die Grundmauern anheim, die 1933 ausgegraben
wurden. Die Gemeindegebietsreform von 1971 führte die selbständigen Gemeinden Forst, Haasgang, Grüb und Wernsbach sowie den Ortsteil Thurndorf zur neuen Gemeinde Weihenzell zusammen. Die Gemeindefläche vergrößert sich von 1252 Hektar auf 4515 Hektar,
die Zahl der Ortsteile steigt von 6 auf 18 zuzüglich drei Einöden, die Einwohnerzahl erhöht sich von 637 auf 1650 Einwohner. 1978 wird gemeinsam mit den Gemeinden Rügland und Bruckberg eine Verwaltungsgemeinschaft gebildet. Die Einwohnerzahl liegt heute bei
2.957 (Stand 01.01.2019). Seit 8 Jahren ist Gerhard Kraft Bürgermeister von Weihenzell und lebt hier seit über 30 Jahren.

BL: Woher rührte die Entscheidung für das Amt des Bürgermeisters zu amtieren?

Kraft: Das ist auf meine Ausbildung zurück zu führen. Im Alter von 16 Jahren habe ich die Karriere im öffentlichen Dienst beim Landratsamt in Roth eingeschlagen. Später war ich in der Heilsbronner Stadtverwaltung und beim Bezirk Mittelfranken tätig. Bei der Aufstellung
für das Amt des Bürgermeisters wurde ich von zwei Gruppierungen unterstützt.

BL: Herr Kraft, was macht Weihenzell in Ihren Augen zu einem echten Unikat?

Kraft: Weihenzell ist landschaftlich wunderschön gelegen und hat eine gute Infrastruktur. Außerdem bietet unsere Gemeinde viele Freizeitmöglichkeiten. Es gibt ein beheiztes Freibad und verschiedene Sportangebote. Wir haben eine super engagierte Kirchengemeinde,
die für die Jugend viele Angebote schafft. All das macht unsere Gemeinde zu einem lebenswerten Örtchen. Der Hauptort Weihenzell liegt so ziemlich in der Mitte vom gesamten Gemeindegebiet. Sodass die Wege von den Ortsteilen zum Hauptort Weihenzell relativ kurz sind und die Ortsteile dadurch gut angebunden sind.

BL: Sie haben es bereits angesprochen, bitte gehen Sie noch einmal genauer auf das Vereinsleben von Weihenzell ein?

Kraft: Musikalisch kann Weihenzell mit mehreren Gesangvereinenund mehreren Posaunenchören aufwarten. Unsere große Mehrzweckhalle (Hans-Popp-Halle) wird hauptsächlich vom SC Wernsbach-Weihenzell genutzt. Außerdem haben wir eine Schützengemeinschaft. Wir sind also breit aufgestellt in Weihenzell.

BL: Inwieweit setzt sich Weihenzell für den Umwelt- und Klimaschutz ein?

Kraft: Für den Umwelt- und Klimaschutz wird sich in unserer Gemeinde schon lange engagiert. Etwa mit Nahwärmeversorgung, kleinere Netze stehen auch in den Ortsteilen Wernsbach, Zellrüglingen, Haasgang in Planung. Daneben kommen die PV-Anlagen auf den Dächern.
Wir haben hier einiges zu bieten.

BL: Wie ist die aktuelle Bauplatzsituation – sind  eie Bauplätze vorhanden?

Kraft: Aktuell sind keine gemeindlichen Bauplätze vorhanden. Wir hatten in den letzten fünf Jahren zwei Baugebiete mit insgesamt 52 Bauplätzen, die inzwischen alle bebaut sind. Gewerbeflächen haben wir aktuell noch vier Hektar. Die Nachfrage nach Gewerbeflächen ist sehr groß. Deshalb steht hier auch eine weitere Erschließung mit insgesamt fünf Hektar an?!

BL: Gibt es konkrete Projekte, die Sie in näherer Zukun verwirklichen möchten?

Kraft: Hier ist die Sanierung der Hans-Popp-Halle zu nennen. In unserem Gemeindeteil Haasgang laufen die Vorbereitungen für einen Umbau des Abwassersystems mit neuem Trennsystem.

Diese Unternehmen sind in der Printausgabe dabei:

Hier der Link zum Download:

Ansbach 05