Zukunftsforum Mittelfranken mit Empfehlungen für einen gesamtbayerischen Aktionsplan in Sachen nachhaltiges Planen und Bauen

ANSBACH (RED). Konkret, mutig und auf Augenhöhe: Das ist ein wesentliches Ergebnis des mittelfränkischen Zukunftsforums, das bei einem Workshop in der Landesfinanzschule herausgekommen ist. Die Frage, die über der Veranstaltung des Amts für Ländliche Entwicklung Mittelfranken mit rund 70 Teilnehmern aus Behörden, Kommunen und Verwaltungen schwebte, war: „Welche Qualitätsstandards brauchen wir jetzt in der Ländlichen Entwicklung, um gemeinsam Planen und (Um-)Bauen zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten?“ Das Ziel ist ein gesamtbayerischer Aktionsplan mit konkreten Empfehlungen für Erhalt, Umnutzung und Umbau bestehender Bausubstanz statt Abriss.

Wolfgang Neukirchner (links), Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung Mittelfranken, hat zusammen mit den beiden Moderatorinnen Tanja Schnetzer (Bildmitte) und Astrid Köppel (rechts) genau hingehört, was die Teilnehmer des Zukunftsforums in Ansbach für Ideen hatten in Sachen nachhaltiges Planen und Bauen.

Im Vorfeld des mittelfränkischen Zukunftsforums kamen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behörde mit Bürgermeistern und Vertretern aus den Kommunen Adelshofen, Flachslanden und Schopfloch (alle drei im Landkreis Ansbach), Theilenhofen im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Uehlfeld im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, Neuhaus an der Pegnitz im Landkreis Nürnberger Land und der Stadt Roth in einem zweitägigen Zukunftsrat zusammen. Insgesamt 130 Punkte kamen dabei zusammen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf vier Schwerpunkte eindampften und im Zukunftsforum vorstellten:  Wiederbelebung von Dorfkernen, Umsetzungsorientierung, Lebenszykluskosten von Bauwerken und Planungsprozesse.

Für den gesamtbayerischen Aktionsplan steuerten die Teilnehmer des Zukunftsforums weitere Ideen bei. „Der Fokus lag dabei auf den Praktikern vor Ort – wie es bei der Dorferneuerung auch ist: Die Betroffenen zu Beteiligten machen“, stellte Wolfgang Neukirchner, Leiter des Amts für Ländliche Entwicklung Mittelfranken, fest. „Das Zukunftsforum sei keine einseitige Informationswiedergabe, sondern aktives Arbeiten, um gemeinsam die Klimaziele der Staatsregierung zu erreichen und sparsam mit knapper werdenden Ressourcen, wie beispielsweise Personal oder Geld umzugehen.“

Leerstand in den Dorfmitten sei ein ganz großes Thema, sagte Uehlfelds Bürgermeister Detlef Genz, der eine der vier Schwerpunkt-Themen leitete. Um dem entgegenzuwirken, seien als Ergebnisse ein fester Ansprechpartner vor Ort für private Bauherren herausgekommen oder finanzielle Anreize. Letztendlich gehe es um bessere Rahmenbedingungen, damit es sich für Bauherren lohne, leerstehende Gebäude in Dorfzentren wieder auf Vordermann zu bringen, so der Rathauschef. Dr. Verena Walter, zuständig für „Innen statt Außen“ beim Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken und Organisatorin des Zukunftsforums nannte als eines der Ergebnisse, Förderprozesse auf Einfachheit hin abzuklopfen oder bei Investitionsentscheidungen immer die gesamten Herstellungs-, Nutzungs- und CO2-Kosten in den Blick zu nehmen.

Gerade kleinere Kommunen brachten einen festen Ansprechpartner von seitens des Amts ins Spiel, der sie durch den Förder-Dschungel führt. Mathias Sabah von der Stadtverwaltung Roth sagte, es brauche einheitliche Regeln für ganz Bayern. Wichtig beim Thema Erhalt von Gebäuden sei es, eine Akzeptanz bei allen Beteiligten vor Ort zu bekommen und eine offene Kommunikation, so Stefan Faber vom Amt für Ländliche Entwicklung Mittelfranken. „Über allem schwebt der runde Tisch als Symbol“, stellte Andreas Uhl vom Amt für Ländliche Entwicklung fest. Wichtig sei es, Netzwerke zu schaffen, die Fachbehörden-übergreifend und interdisziplinär zusammenarbeiten, um „qualitätvoll und nachhaltig zu planen und zu bauen“, so Andreas Uhl.

Einen Vormittag lang hat sich das Zukunftsforum in Ansbach mit Themen rund um nachhaltiges Planen und Bauen beschäftigt.

 

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