Förderpreis Ansbach 2018 ANregiomed

12.000 Euro für das Therapiezentrum am Klinikum

ANSBACH (ASC). Vor vier Jahren wurde der Förderpreis der Freunde und Förderer des Klinikum Ansbach ins Leben gerufen. Engagierte und sachkundige Mitarbeiter sollen mit ihm gewürdigt und ihre Leistungen publik gemacht werden. In diesem Jahr wurde die Logopädin Martina Marina für ihren Einsatz beim Ausbau im Therapiezentrum ausgezeichnet.

Mit dem Preis, so der Erste Vorsitzende des Vereins Freunde und Förderer des Klinikums Ansbach Hermann Schröter, ehre man Mitarbeiter, die neben ihrer umfangreichen Arbeit nach neuen, zukunftsweisenden Kompetenzen suchen, um die medizinische und pflegerische Versorgung der Patienten künftig noch effizienter und wirkungsvoller zu gestalten. Die Preisträger machen deutlich: Im Klinikum Ansbach sind kranke Menschen in guten Händen, so Schröter weiter. „Hier sind Ärzte, Therapeuten und Pflegepersonal rund um die Uhr im Einsatz, sie erfüllen ihre Aufgaben nach neuestem Wissensstand und gewährleisten damit eine möglichst umfassende Versorgung.“

Die Preisträgerin des Förderpreises 2018, Martina Marina, ist seit zehn Jahren am Ansbacher Klinikum als Logopädin tätig. In jedem Jahr, verrät der Leiter des Therapiezentrums Lars Bomsdorf, hat seine Kollegin mindestens eine Weiterbildungsmaßnahme belegt, erfolgreich abgeschlossen und umgesetzt. Jetzt strebt sie den Erwerb der Zertifizierung für fiberendoskopische Untersuchungen des Schluckaktes (FEES – fiberoptic endoscopic evaluation of swallowing) an.

Das Preisgeld in Höhe von 8.000 Euro wird ganz dem prämierten Projekt zugutekommen, versicherte Schröter. Neben der berufsbegleitenden Ausbildung wird der Verein außerdem auch die Anschaffung eines ortsgebundenen Endoskops ermöglichen und somit insgesamt 16.000 Euro an das Therapiezentrum übergeben. Möglich wird dies auch durch die diesjährigen Sponsoren – Schüller Möbelwerk in Herrieden, die Sparkassenstiftung und die Hilterhaus-Stiftung.

Die Signifikanz dieses Projekts machte der Chefarzt der Neurologie Dr. Matthias Elstner in seiner Laudatio deutlich: „Die Schluckstörung ist einer der wichtigsten Einflussfaktoren für viele neurologischen Erkrankungen und entscheidet bei einigen Patienten über Leben und Tod.“ Dr. Elstner weiter: „Die Todeswahrscheinlich eines Schlaganfallpatienten ohne eine Schluckstörung liegt bei sechs Prozent, hat ein Patient eine Schluckstörung, liegt sie jedoch bei 30 Prozent. Das ist keine Lappalie.“

Den eigentlichen Schluckvorgang, der sich hinter dem Kehlkopf abspielt, könne man nur von innen beurteilen. Hier setzt die fiberendoskopische Untersuchung, mit der man in den Rachenraum sehen kann, ein. So können die Diagnose genauer definiert werden und der passende Therapieplan ermittelt werden, erklärte der Chefarzt der Neurologie am Klinikum Ansbach.

Durch den Preis des Fördervereins ist es nun nach jahrelangem Bemühen endlich möglich diese spezielle und wichtige Untersuchung den Patienten anbieten zu können, bedankte sich die Preisträgerin Martina Marina.

Auch Landrat Dr. Jürgen Ludwig bedankte sich bei Marina und dem Förderverein. Dr. Ludwig brachte aber auch weniger gute Nachrichten aus Berlin: Im Juli entschied das Bundessozialgericht auf Klage der Krankenkassen, dass die Schlaganfallhilfe der vergangenen Jahre neu beurteilt werden müsse. Dieses Urteil führt nun dazu, dass Krankenhäuser immense Summen an die Krankenkassen zurückzahlen müssen. Für den Klinikverbund ANregiomed würde das 8,2 Millionen Euro bedeuten. Der Landrat versicherte, dass sich intensiv dafür eingesetzt werde, dieses Urteil abzuwehren.

Vor einigen Tagen habe man in Berlin mit dem Gesundheitsausschuss gesprochen und, so der Landrat, die Gefahr vorerst einmal gebannt. Außerdem sollen weitere Vorkehrungen getroffen werden, damit das Urteil so nicht stehen bleibt, wie es gerade ist. Auch gehe man gegen die Möglichkeit, dass Krankenkassen rückwirkend von Krankenhäusern Geld fordern dürfen, vor. Die Rückwirkung, so Dr. Ludwig, sei bereits auf maximal zwei Jahre beschränkt worden, doch arbeite man intensiv daran, dass diese Rückwirkung ganz wegfalle.

Foto: Von links: Hermann Schröter, Lars Bomsdorf, Martina Marina und Dr. Matthias Elstner Foto: Anika Schildbach

 

 

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