Bettenhaus ANregiomed

Bettenhaus im Ansbacher Klinikum feierlich eröffnet

ANSBACH (LUH). Lange hat es gedauert, vieles wurde umgeworfen, neu geplant, zahlreiche Akteure brachten neue Ideen ein. Doch sieben Jahre an Planung und Bauphase fanden vergangenes Wochenende am Haupthaus des ANregiomed Verbundes in Ansbach ein vorläufiges Ende. Das Bettenhaus, welches über eine Kapazität von 237 Betten verfügt und insgesamt 50 Millionen Euro kostete, konnte im Beisein der Ansbacher Öffentlichkeit eingeweiht werden.

„Lasst uns an die Stelle der Zukunftsängste, das Vordenken und Vorausplanen setzen.“ Dieses Zitat bemühte ANregiomed Vorstand Dr. Gerhard Sontheimer, um dem Zustand des Klinikverbundes ein Gesicht zu geben. Und in der Tat planten zahlreiche Verantwortliche, darunter auch mehrere Vorstände, zusammen mit Verwaltungsrat, Architekten und Experten eine Menge im Rahmen des Neubaus am „wichtigsten Akutkrankenhaus der Region“. Nachdem in Bauabschnitt eins und zwei bereits einige wichtige Vorarbeiten geleistet wurden, trug der Neubau auf Förderdeutsch den Titel Bauabschnitt drei und vier. 2012 wurde hierfür der Förderantrag gestellt, der mehrfach revidiert und verändert wurde, nun aber durch Investitionen von knapp 50 Millionen abgeschlossen werden konnte. Von den anfänglich vorgesehenen 360 Betten, wurden im Neubau letztendlich 237 verwirklicht. Damit würde man aber quasi die komplette Bettenauslastung vorhalten.

Der Klinikchef erwähnte in diesem Zusammenhang die veränderte Aufenthaltsdauer im Krankenhaus, von heute etwa fünf Tagen, die mit der Fallpauschale zu begründen sei. Als „nicht mehr zukunftsgemäß, dezentral, unwirtschaftlich und dem Patienten nicht angemessen“, bezeichnete Sontheimer die alten Stationsbereiche. Im Neubau verteilen sich auf fünf Ebenen die Palliativstation, die Neurologie mit Stroke Unit, die Chirurgie, die internistische Abteilung sowie die Wahlleistungsstation. „Der Neubau ist ein unverzichtbares Element unserer Zukunftspläne“, so Sontheimer. Er soll für optimale Abläufe, langfristig hochmoderne Patientenversorgung und attraktive Arbeitsplätze sorgen. Durch die Investitionen soll sowohl die medizinische Qualität, wie auch die Wirtschaftlichkeit steigen. „Ich würde Ihnen gerne eine rosige Zukunft für den Klinikverbund, durch das neue Bettenhaus versprechen. Ich kann es aber nicht.“, wandte sich der Klinikmanager an die Ehrengäste. Es gäbe zu viele Faktoren im Gesundheitssystem, die man nicht beeinflussen könne. Sontheimer zielte hier auf die politischen Rahmenbedingungen und Gesetzeswut von Minister Jens Spahn ab. („Die können wir gar nicht so schnell lesen.“) „Wir haben aber unsere Hausaufgaben gemacht“, zeigte er sich selbstbewusst. Zudem sei mit der Einweihung des Bettenhauses nur ein Etappenziel erreicht. In den Bauabschnitten fünf und sechs sollen Verbesserungen auf den Stationen, den ärztlichen Diensten und der Verwaltung erfolgen. Ungefähr vier Jahre werden diese Schritte dauern, die im Zielbild 2024 festgehalten sind. Das wichtigste Gremium innerhalb des Klinikverbundes ist der Verwaltungsrat, dessen Vorsitzender Landrat Dr. Jürgen Ludwig ist. „Bei meinem ersten Rundgang im Ansbacher Klinikum war mir klar, hier muss etwas passieren.“, so der Landrat. Bis dahin war es ein intensiver Weg, mit vielen Veränderungen. „Es war aber richtig sich damit auseinander zu setzen.“, betonte Ludwig. Mit dem Neubau sehe auch er weitreichende Verbesserungen in Sachen Aufenthaltsqualität und Komfort, Wirtschaftlichkeit sowie den medizinischen Rahmenbedingungen. In einer älter werdenden Gesellschaft müsse man „Krankenhaus“ neu denken und auch erkennen, dass es einen Wettbewerb gäbe. Dennoch freue er sich, dass gerade auf der Palliativstation Empathie Einzug gefunden habe. Zusammen mit der Stadt habe der Landkreis die Investitionen in Höhe von 18 Millionen Euro gerne getragen. Eben für die Stadt Ansbach sitzt Oberbürgermeisterin Carda Seidel im Verwaltungsrat. Die stellvertretende Vorsitzende sprach von einem wichtigen Etappenziel bei der Sanierung des Schwerpunkthauses. Auch sie sah die Veränderungen im Gesundheitswesen. Der Patient sei mittlerweile viel mündiger, bei ANregiomed jedoch gut aufgehoben. Im Bezug auf die weiteren Projekte in der Zielplanung, hoffte sie auf einen flexiblen Geldgeber und wandte sich dabei vor allem an die Politikvertreter des Freistaates Bayern. Heute sei jedoch ein Tag zum feiern, schloss Seidel ihre Ansprache. Das Ende bildete die geistliche Segnung, die von Pastoralreferent Edgar Schlusche und Klinikseelsorger Dr. Johannes Wachowski durchgeführt wurde.

Foto: Bei der Eröffnung des neuen Bettenhauses am Klinikum Ansbach. Foto: Luca Herrmann

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