Wochenzeitung Kulurforum Sparkasse Joey kelly

Das ganze Leben ist ein Marathon

ANSBACH (LUH). Ein Kurzdistanz-Triathlon und nach gut 500 Metern Schwimmen hängt Joey Kelly bewegungsunfähig, völlig ausgepumpt über einer Boje im Wasser und macht sich zum Gespött seiner Freunde. Heute undenkbar, absolvierte doch der bekannte Extremsportler mittlerweile Marathons, Triathlons, Iron Mans (neun in einem Jahr), Ultramarathons, darunter auch der für den Normalsportler masochistisch anmutende badwater Marathon im death Valley, zu Genüge. Und doch sahen für den „unbeliebtesten Kelly“ der damaligen Zeit, die ersten Gehversuche im Ausdauersport, genauso aus.

Die Kelly-Family ist so eine Sache. Auf die Frage ob man Teil des Hypes rund um die Ami-Deutsch Iren war oder gar CDs von ihnen besitze, drängt sich kaum einer offensiv nach vorne. Dennoch haben sie bis heute 20 Millionen Tonträger verkauft. Demnach müssten sich laut Milchmädchen-Rechnung  in jedem zweiten Haushalt eine CD von der Band mit den langen Haaren und eigentümlichen Gewändern finden.  Sie waren also unbestritten kommerziell erfolgreich, haben Hallen gefüllt, spielten sogar vor Michael Jackson und generierten einen Hype um sich, den Joey Kelly heute als ungesund und zu groß beschreibt. Dennoch kennt er auch die schweren Zeiten im Leben eines Musikers denn „der Hut lügt nicht.“ 18 Jahre haben sie als Band auf der Straße um ihre Existenz mit dem bekannten roten „Kelly Bus“ als zuhause gekämpft. Meistern konnten sie das nur als Familie und mit einem klaren Ziel vor Augen. „Glück ist kein Zufall“ und so sei der Erfolg nur die logische Konsequenz. Denn wie im Sport „schlägt Disziplin und Ausdauer jedes Talent“, so Joey Kelly. Die Zeit als Straßenmusiker sei für den gebürtigen Spanier enorm lehrreich gewesen. So habe sich die Aussage des Familienpatriachen Dan Kelly: „Das Geld liegt auf der Straße.“ bewahrheitet. Zudem würden die Menschen am meisten helfen, die am wenigsten haben. Das alles habe Kelly dazu veranlasst fortan getreu dem Motto „Gib mehr, als du nimmst“, zu leben. Bereits während seiner Karriere gab die Musik, über die Kelly äußerst selbstironisch sprach, ihm nicht mehr genug. Laut der Bravo war er ja schließlich auch „der unbeliebteste Kelly.“ Und so entflammte nach einer gescheiterten Wette mit seiner Schwester Patricia seine Leidenschaft für den Ausdauersport. „Ich kenne jede Stadt bei Nacht zu Fuß.“ Während die anderen Kelly-Mitglieder nach den Konzerten entspannten, zog sich Joey Kelly die Laufsachen an, um seiner „Komfortzone zu entfliehen“. Ohne dabei jemals irgendetwas zu vernachlässigen. „Ziele und Herausforderrungen“, sagte Joey Kelly, das ist es, was jeder Mensch zu jedem Zeitpunkt haben solle. Nicht solche wie er habe. „Das was ich mache ich ist nicht mehr gesund und zu empfehlen. Ich weiß, dass ich ein wenig übertreibe.“ Wissen tut das auch Fußball-Schwergewicht Rainer „Calli“ Callmund, der während dem harten Abnehmtrainings Kellys stöhnte: „Wenn du mit Joey Kelly trainierst, freust du dich aufs sterben.“ Aber mit ein wenig Bewegung, zum Beispiel mit einem zügigen Spaziergang mehrmals die Woche, würde sich die Lebensqualität  merklich steigern. Herausforderungen erfuhr Joey Kelly aber nicht nur bei seinen klassischen Lauf-Events. Das Publikum begeisterten die verbissenen Duelle mit Stefan Raab. Die beiden von Ehrgeiz getriebenen lieferten sich das Ein oder andere hitzige Duell bei den von Raab veranstalteten Sport-Unterhaltungsevents. Kelly gab dabei spitzbübisch zu, das ein oder andere  Mal doch zu unlauteren Mitteln gegriffen zu haben. Aber auch seine Expedition zum Nordpol mit Markus Lanz oder sein an Selbstzerstörung grenzender „Deutschlandlauf“ beeindruckten das Publikum und auch Sparkassenvorstand Werner Frieß, der sich auch über die überwältigende Resonanz beim ausverkauften Kulturforum freute. „Mit Ausdauer, Willen und Leidenschaft kann jeder Berge versetzten“, wandte sich der passionierte Hobby-Läufer ans Publikum.

Bildunterschrift: Sparkassenvorstand Werner Frieß freute sich mit Joey Kelly einen echten Hochkaräter beim Kulturforum der Sparkasse begrüßen zu dürfen.

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