30 Jahre Reha-Abteilung für Alkoholabhängige

ANSBACH (LZ). Vor 30 Jahren wurde im Bezirksklinikum Ansbach die Rehabilitationseinrichtung für alkoholkranke Menschen im Haus 7 eingerichtet. Dieses Jubiläum wurde kürzlich im Festsaal des Bezirksklinikums ausgiebig gefeiert. Zur Feier des Tages wurde dazu eingeladen, die Einrichtung mit ihren frisch renovierten und umgestalteten Anteilen im Rahmen einer Führung in Kleingruppen zu besichtigen. In Kurzvorträgen stellten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das Therapiekonzept vor.

Eine reguläre Therapie im Haus 7 dauert in der Regel acht Wochen, kann aber bei Bedarf auch auf maximal zehn Wochen verlängert werden. Es sind 22 Plätze für alkoholabhänge Männer und Frauen zu vergeben und die Klienten werden dabei in zwei Therapiegruppen aufgeteilt. Nach einer Eingangsdiagnostik stellen die Ärzte und Psychologen ein individuelles Behandlungsprogramm zusammen. Dazu gehören unter anderem Entspannungsverfahren, Suchtakupunktur sowie Arbeits-, Beschäftigungs- und Sporttherapien. Auf den Kontakt zu dem sozialen Umfeld, zum Beispiel durch Angehörigengespräche, wird viel wertgelegt, damit die Patienten auch nach der Therapie wieder in ihr geregeltes Leben zurückfinden. Besonders wichtig ist auch die Stärkung der Selbstkontrolle durch frühzeitige Einzelausgänge oder Tagesbeurlaubungen am Wochenende. Die Einrichtung für Alkoholabhängige zwischen 20 und 70 Jahren im Bezirksklinikum ist die einzige dieser Art in ganz Mittelfranken. „Für uns ist es wichtig, für die Klienten einen nahtlosen Übergang vom Entzug zur Reha-Klinik zu schaffen“, erklärte Dipl. Psych. M.A. Gerhard Grohe, leitender Psychologe des Haus 7. Dort gibt es auch die sogenannte Kombi-Therapie, das bedeutet den Wechsel zwischen ambulanter und stationärer Therapie in Zusammenarbeit mit anderen Suchteinrichtungen. In den 30 Jahren entwickelten die zuständigen Psychologen ein Rückfallpräventationsprogramm, das sogenannte S.T.A.R. (Strukturiertes Trainingsprogramm zur Alkohol-Rückfallpräventation). Es beinhaltet ein Gruppenprogramm für maximal zwölf alkoholabhängige Teilnehmer und 15 in sich abgeschlossene Einheiten. Der Einsatz findet in stationären und ambulanten Settings statt. Das Hauptziel des S.T.A.R. ist die primäre und sekundäre Rückfallpräventation.

Foto: Dipl.-Psych. M.A. Gerhard Grohe, leitender Psychologe von Haus 7, bei seinem Vortrag im Festsaal. Foto: Larissa Zimmer

 

 

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