Vertreterversammlung VR-Bank

Die zukunftsfähige Bank

ANSBACH (LUH). Handelskriege zwischen den USA und China, der Brexit, angehende japanische Verhältnisse in der Zinspolitik, eine Hydra namens Regulatorik. Nein, der Vorstandsvorsitzende der VR-Bank Mittelfranken West eG, Dr. Gerhard Walther, hatte wahrlich keine positiven, weltpolitischen Entwicklungen zu berichten. So stellte er bei der ordentlichen Vertreterversammlung auch ernüchtert fest: „Die politischen Unsicherheiten dominieren die Märkte. Das wird uns begleiten und macht vieles schwierig.“ Gerade die fehlenden Erträge aus dem Zinsgeschäft werden den Banken in Zukunft Schwierigkeiten bereiten, Risikopositionen werden steigen. Das ganze stehe unter dem Schwert der digitalen Revolution. Daten seien die neue Währung. Und so zählte Walther auch Google, Amazon, Facebook und Apple als große Firmen der Zukunft auf. Er selbst stellte dabei die Frage in den Raum, ob bei all diesen Entwicklungen das Traditionsmodell der Genossenschaft noch zukunftsfähig sei. So viel sei bereits gesagt. Laut Dr. Walther sind gerade Genossenschaften das Modell der Zukunft.

Fünf gute Gründe hatte der Rothenburger dafür vorbereitet. Er begann mit der Aussage, dass im genossenschaftlichen Bankwesen das Kundeninteresse im Mittelpunkt der Beratung stehe. Neben den zahlreichen modernen Angeboten sei hierfür ein wichtiger Indikator, der erste Platz im Kundenspiegel im Bereich Versicherungen.

Zudem stellen Genossenschaften im Bereich Technologieentwicklung den Kunden in den Vordergrund. Er führte hierbei, dass von Jahr zu Jahr stärker frequentierte KundenDialogCenter und vor allem die persönliche Beratung in den Filialen auf. Die Investitionen ins Filialnetz wurden auch 2018 stringent in Lichtenau, Weidenbach und Neuendettelsau weitergeführt.

Als nächstes steht der Startschuss für die mit 2,3 Millionen größte Renovierungsmaßnahme in der Hauptfiliale in Ansbach an. Als dritten zentralen Punkt führte der Bankenchef auf, dass bei der VR-Bank die Mitgliederförderung im Mittelpunkt der Geschäftspolitik stehe.

Als Belege nannte er den neu geschaffenen genossenschaftlichen Beirat, ein neues Sponsoring-Netzwerk, den VR-Mitglieder Bonus sowie Liquiditätshilfen für Landwirte. Da zudem noch die Qualität der Mitarbeiter im Mittelpunkt der Unternehmenskultur stehe und die Verantwortung für die Region das soziale Engagement bestimme, sei die Genossenschaft das Modell der Zukunft. „Weil wir bei allem was wir tun den Mensch in den Mittelpunkt stellen“, fasste Dr. Walther zusammen. „Keiner muss ums Geld bangen“. Diese Sicherheit entstehe laut Dr. Walther durch solides und verantwortungsvolles Handeln.

Die Zahlungsbereitschaft sei stets gegeben gewesen. 523 Millionen Euro liquide Mittel sprächen für sich. Bis auf die zurückgehenden Erträge im Zinsgeschäft habe man sich, teilweise gegen den Trend, in allen Bereichen zum Vorjahr steigern können. Auffällig waren die Zuwächse im Kreditneugeschäft, bei Privat- und Firmenkunden (129 Mio. + 34 Mio.; 263 Mio. + 80 Mio.). Aber auch das Eigenkapital konnte um 5 Millionen Euro auf 195 Millionen Euro erhöht werden, genauso wie die Bilanzsumme, die von 1.719 Millionen um 5,2 Prozent auf 1.808 Millionen stieg.

Obwohl 2018 generell kein gutes Jahr für den Aktienmarkt war, konnte die VR-Bank ihre Wertpapierbestände um 3,6 Prozent auf 517 Millionen erhöhen. Diese Erfolge drücken sich auch in der Mitgliederzahl aus, die dieses Jahr einen Zuwachs von 3,5 Prozent auf 45.508 erlebte. Mit großer Einigkeit erfolgte so auch die Zustimmung über die vorgeschlagene Gewinnverwendung des Bilanzgewinnes von circa 1.627.000 Euro. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Guttendörfer lobte die „beeindruckenden Zahlen.“

Das gemeinsame Arbeiten mit dem Vorstand sei von Respekt, Vertrauen und Offenheit geprägt. Seinem Gremium gehören nach dem Ausscheiden Michael Fischers nach 17 Jahren noch 16 Personen an. Langfristig soll es aber auf 12 Aufsichtsräte reduziert werden. Turnusgemäß wiedergewählt wurden Gerhard Braun, Reiner Grimm, Gerhard Rost und Ulrich Spatze. Für mehr als 25 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit wurden zudem Friedrich Pabst und Gerhard Rost geehrt. In ihren Grußworten lobten der Bürgermeister der Stadt Ansbach, Thomas Deffner, das Bekenntnis der VR-Bank zum innerstädtischen Standort und Walter Hartl, Oberbürgermeister der Stadt Rothenburg, sprach von einem Drahtseilakt, den Banken zu bewältigen hätten. Walter Friedrich, Teamleiter des Genossenschaftsverbandes Mittelfranken Nord lobte Genossenschaftsbanken als eine der stabilsten Banken Europas und unverzichtbare Partner.

Foto: Eintracht bei der VR-Bank Mittelfranken West eG Foto: Luca Herrmann

 

 

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