Ansbacher Weihnachtsschokolade

Feinschmecker aufgepasst

ANSBACH (JG). Was wäre Weihnachten ohne süße Sachen? In Ansbach hat man diesen Gedanken vor fünf Jahren aufgegriffen. Seitdem präsentiert der CVJM jedes Jahr eine neue Weihnachtsschokolade. Wie üblich änderte sich auch heuer, neben der Rezeptur, auch das Verpackungsdesign. Hierfür nahm sich Künstler Willi Probst der Aufgabe an und wählte als Motiv den Ansbacher Weihnachtsmarkt mitsamt der Gumbertuskirche im Hintergrund. Sein Aquarell ziert nun in winterlichen Farbtönen die rote Papierhülle der Tafel.
Auf die Frage hin, inwiefern sich der Inhalt der Schokolade denn geändert habe, erklärte Schulte, dass vor allem der Kakaoanteil gestiegen sei. So enthalte eine Tafel nun mindestens 40 Prozent Kakao. „Es geht dieses Mal eher in Richtung Zartbitter“, gab er preis. Sehr zu Freuden der Oberbürgermeisterin, die belustigt zugab, dunkle Schokolade zu bevorzugen. Natürlich bedarf es ein paar extra Zutaten, um die Geschmacksknospen auf Weihnachten vorzubereiten. So sind, passend zur Jahreszeit, noch Haselnusskerne, ein Hauch Zimt und natürliches Vanillearoma in die Tafel mit eingearbeitet. Die perfekte Mischung für ein unwiderstehliches weihnachtliches Geschmackserlebnis.
An dieser Tatsache habe sich zunächst nichts geändert, so der Bildungsreferent. Er finde es „gut und absolut richtig“, eine begrenzte Anzahl der Schokolade anzubieten. Die beliebte Nascherei werde in der Neumarkter Confiserie Segerer hergestellt, die dafür bekannt ist, ausschließlich aus fairem Handel zu produzieren. Dies sei ein wichtiges Merkmal, für das der CVJM-Weltladen seither stehe und für welches er durchwegs positive Rezensionen erhalte. Erkennbar sind „faire“ Produkte daran, dass sie das blau-grüne Fairtrade-Siegel schmückt. In diesem Fall ist es auf der Rückseite der Schokoladenverpackung abgedruckt. Handelsgüter mit dieser Auszeichnung müssen hinsichtlich sozialer, ökologischer und ökonomischer Faktoren unter vorbestimmten Kriterien hergestellt worden sein, um als „fair“ zu gelten. In jedem Fall setzt Fairtrade eine Zusammenarbeit voraus, die eine Ausbeutung der Anbauländer untersagt.
Mit 3,90 Euro ist die Weihnachtsschokolade sicherlich nicht die günstigste Variante, jedoch lohnt sich jeder einzelne Kauf, denn die Nascherei hat es nicht nur geschmacklich in sich. Jeder Kauf trägt dazu bei, „die Lebens-, Arbeits-, und Umweltbedingungen“ der Schokoladenbauern nachhaltig zu optimieren. Handelsgünstige Schokoladenware trägt zur maßgeblichen Verschlechterung dieser bei, so werden über 250.000 Minderjährige in vielen westafrikanischen Ländern dazu gezwungen, unter lebensverachtenden Bedingungen in Kakaoplantagen zu arbeiten, ohne eine Perspektive für ihre Zukunft zu haben.

Foto: Jetzt wirds bitter: Die diesjährige Ansbacher Weihnachtsschokolade präsentiert sich um einige Kakaostufen stärker. Foto: Janine Gierszewsky

 

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