Können wir klimaneutral leben? VerbraucherService Bayern ordnet ein

ANSBACH (RED). Der Klimawandel hat weitreichende Folgen und vollzieht sich schneller als bisher angenommen. Der aktuelle Bericht der Weltorganisation für Meteorologie verdeutlicht, dass rasches Handeln gefragt ist. Verbraucher*innen wollen einen Beitrag dazu leisten. Der Verbraucher-Service Bayern im KDFB e.V. (VSB) geht der Frage nach, was sich hinter dem Begriff Klimaneutralität verbirgt, und begrüßt die Pläne der EU, umweltbezogene Aussagen stärker zu regeln.

Der Begriff „klimaneutral“ ist nicht gleichbedeutend mit „kein CO2-Ausstoß“. Auch bei ambitionierten Einsparmaßnahmen setzen die Herstellung von Produkten, die Beheizung von Räumen oder die motorisierte Fortbewegung Treibhausgase frei. Klimaneutralität lässt sich somit nur durch den Kauf von CO2-Ausgleichszertifkaten erreichen und bedeutet, dass die entstandenen Emissionen berechnet und im nächsten Schritt ausgeglichen werden. Dies erfolgt durch Investitionen in Klimaschutzprojekte an anderer Stelle, so genannte Kompensationszahlungen. Selbst Produkte wie Heizöl oder Aktivitäten wie Fliegen lassen sich auf diese Weise als klimaneutral bezeichnen.

Die Erwartung, dass sich Treibhausgasemissionen durch Ausgleichszahlungen neutralisieren lassen, kann zum (Mehr-)Konsum mit gutem Klimagewissen verleiten. Hinzu kommt, dass der freiwillige Markt mit Klimazertifikaten wenig transparent ist und einheitliche Vorgaben und Kontrollen fehlen. „Werbung mit Begriffen wie Klimaneutralität ist bisher nicht gesetzlich geregelt. Wir begrüßen deshalb die Pläne der EU, umweltbezogene Aussagen stärker zu regeln. Die Bezeichnung eines Produktes als ‚klimaneutral‘ darf demnach in Zukunft nicht mehr nur auf reinen Kompensationszahlungen beruhen“, erläutert Gisela Endt, Umweltreferentin beim VSB. Um dem Klimawandel entgegenzuwirken, ist es wichtig, CO2-Emissionen durch technische Maßnahmen und Verhaltensänderungen so weit wie möglich zu reduzieren und Klimaschutz finanziell zu unterstützen. Um Schäden durch Klimafolgen zu minimieren, braucht es zudem Maßnahmen zur Anpassung an die Zunahme extremer Wetterereignisse.

 

 

 

 

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