VfR Aalen: Interview mit Jugendleiter und Präsidiums-Mitglied Martin Steidle

VFR AALEN – BLICK AUF EINEN TRADITIONSCLUB
Interview mit Jugendleiter und Präsidiums-Mitglied Martin Steidle

Jugendleiter und Präsidiums-Mitglied Martin Steidle. Foto: VfR Aalen

 

Hallo Martin, was hat sich im vergangenen Jahr getan, was hat sich verändert?

Manchmal kommt es im Leben anders als man denkt. Der Insolvenzantrag des VfR Aalen hat mich schon überrascht. Er hat den Verein und somit natürlich auch die Nachwuchsabteilung vor enorme Herausforderungen gestellt. Nach ersten Gesprächen mit den Verantwortlichen war allerdings klar, wir geben nicht auf. Es wird gekämpft. Der Abzug von neun Punkten bei den Profis war natürlich brutal. Die Profiabteilung hat aber neben und vor allem auf dem Platz eine hervorragende Reaktion gezeigt und letztendlich den Klassenerhalt geschafft. Dass während der Runde alle Verantwortlichen und auch die Spieler an Bord geblieben sind, war nicht selbstverständlich. Der Klassenerhalt war natürlich, auch für die Nachwuchsarbeit, von enormer Bedeutung. Auch in der Jugendabteilung verspürten wir sofort den nötigen Rückhalt der Spieler und der Eltern. Die notwendigen Sparmaßnahmen haben den Spielbetrieb und auch die Ausbildungsqualität und –intensität nicht beeinträchtigt, sodass wir diese schwierige Zeit völlig unbeschadet überstanden haben. Wir sind sogar gestärkt aus dieser Zeit herausgekommen.

Gestärkt, was meinst du damit?

Die schwierige Zeit hat uns alle noch mehr zusammengeschweißt. Eltern, Spieler und Trainer haben weitaus mehr geleistet, als man von ihnen erwarten durfte. Dafür herzlichen Dank. Kein Training, kein Spiel und auch kein Leistungsvergleich sind ausgefallen. Die Fußballschule und das Fördertraining wurden ebenso weitergeführt. Im Verein selbst gab es große Veränderungen. Ende des letzten Jahres wurde ich vom Aufsichtsratsvorsitzenden gefragt, ob ich mir vorstellen kann, im Präsidium mitzuarbeiten. Die Entscheidung fiel mir natürlich nicht schwer. Die Tatsache, dass ich als Vertreter des Nachwuchses im Präsidium mitarbeiten darf, zeigt, wie hoch zwischenzeitlich der Stellenwert der Nachwuchsarbeit beim VfR Aalen geworden ist. Im Präsidium mitarbeiten zu dürfen ist für mich gleichermaßen eine große Ehre als auch eine enorme Verantwortung und Herausforderung, der ich mich natürlich gerne Stelle. Die Tatsache, dass ich nun viele Dinge entscheiden darf, beschleunigt bei vielen Projekten die Durchlaufzeit. Nach einem halben Jahr im Präsidium kann ich feststellen, dass die Aufgaben und Herausforderung sehr anspruchsvoll sind, dass es aber auch extrem viel Spaß macht, Dinge bewegen zu können. Die Präsidiumsmitglieder haben mich hervorragend aufgenommen. Die Zusammenarbeit ist sehr gut und vertrauensvoll.

Wie sieht es im Nachwuchsbereich sportlich aus?

Nahezu unverändert. Wie gesagt, wir haben die schwierige Zeit unbeschadet überstanden. Nach wie vor sind sieben Teams am Start. Alle Mannschaften sind weiterhin auf Verbandsebene unterwegs, die U19 im 14.Jahr in der Oberliga. Die U12 konnte den Bezirkspokal gewinnen. Im Finale in Ellwangen haben wir gegen den 1.FC Heidenheim mit 2:0 gewonnen. Die U13 spielt weiterhin in der Talentrunde. Die U17 hat lange um den Aufstieg in die Oberliga mitgespielt. Am Ende ging etwas die Luft aus. Der Start in die Runde 23/24 war in den einzelnen Jahrgängen sehr unterschiedlich, aber im Großen und Ganzen ordentlich bis gut. Die Ziele sind unverändert. Zunächst gilt es immer, alle Teams auf Verbandsebene zu halten und in den Altersbereichen U15 und vor allem U17 den nächsten Schritt zu machen. Mittelfristig ist der Aufstieg in die Oberliga das Ziel, um letztendlich die U19 mit noch besseren Spielern versorgen zu können.

Eine letzte Frage. Vor einem Jahr hattet ihr viele Pläne, auch die Strukturen zu verbessern. Wie sieht es in diesem Bereich aus?

Ja, korrekt. Auch hier ist es so, dass wir aufgrund der Insolvenz in fast allen Dingen gehemmt waren. Die Zeitschiene hat sich dadurch etwas nach hinten verschoben. Die Pläne sind unverändert. Der Containerbau steht dabei ganz weit oben. Mit Heiko Richter, der mit Beginn der Runde neben seiner Trainertätigkeit auch die Aufgaben des Jugendkoordinators ab der U14 übernommen hat, haben wir einen sehr engagierten und kompetenten Mitarbeiter gewinnen können. Heiko hat schon viele Ideen bzgl. Organisation und Ausbildung umgesetzt, sodass wir auch in diesem Bereich täglich besser werden. Die U19 hat seit vielen Jahren wieder ein komplettes Trainerteam. Neben dem Chef- und Co-Trainer stehen der Mannschaft in dieser Saison auch ein Betreuer und ein Athletiktrainer zur Verfügung. Ein Meilenstein in der Geschichte der Nachwuchsabteilung ist auch die Tatsache, dass wir zum ersten Mal die Namensrechte der TAAlentschmiede vergeben konnten. Das Autohaus Bruno Widmann ist seit dieser Saison der Namensgeber für unsere TAAlentschmiede. Darüber hinaus werden uns zwei Kleinbusse zur Verfügung gestellt, sodass wir aktuell wieder drei Fahrzeuge zur Verfügung haben. Auch der Bau der Container ist entsprechend vergeben. Dafür konnten wir als Namensgeber die Firmen AWUS-BAU und Bortolazzi gewinnen. Die Vorstellung dieser Projekte wird in den nächsten Wochen erfolgen. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Unterstützern recht herzlich bedanken und rufe aber auch die Region auf, sich ein Engagement bei uns zu überlegen. Eine Investition in unseren Nachwuchs ist eine Investition in die Region und in die Zukunft.

 

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