Vorerst letzte öffentliche Pflanzaktion: TreePlantingProjects setzen auf Digitalisierung mit der TPP.APP

DIETENHOFEN (RED). Die TreePlantingProjects greifen wieder zum Spaten und suchen
Helfer*innen für die Aufforstung einer durch Klimaeinflüsse und Trockenheit geschädigten
Fläche bei Dietenhofen-Andorf. Die öffentliche Pflanzaktion mit Freiwilligen wird auf
absehbare Zeit allerdings die letzte dieser Art sein. Denn um den Waldumbau noch
effizienter voranzutreiben, will sich die gemeinnützige Organisation erst einmal auf die
Digitalisierung des Flächenmanagements konzentrieren.

Dafür entwickeln die TreePlantingProjects eine Online-Plattform, welche die Nutzer*innen
bei der Regeneration von Ökosystemen im Wald und in der Flur unterstützt und den Zugang
zu Knowhow, Fördermitteln und Dienstleistern erleichtert. Anwender*innen werden
beispielsweise Schritt für Schritt durch den Aufforstungsprozess geführt – von der ersten
Kontaktaufnahme mit dem oder der zuständigen Förster*in über das Verfassen des
Förderantrags, die Auftragsvergabe an die Baumschule und die Bepflanzung bis hin zur
regelmäßigen Flächenkontrolle. Diese TPP.APP soll künftig den Flächenbesitzer*innen zur
Verfügung gestellt werden, damit diese mit punktueller Unterstützung durch die
TreePlantingProjects selbst leichter in der Lage sind, ihre Flächen umzugestalten.
Das bedeutet eine Neuausrichtung des Vertriebsstrategie. „In den vergangenen anderthalb
Jahren haben wir ein regionales Netzwerk von Flächenbetreuer*innen aufgebaut, die die
Waldbesitzer*innen vor Ort betreut und die Aufforstung als Dienstleistung erbracht haben“,
blickt TPP-Geschäftsführer Stefan Klingner zurück. „Das hat auch fantastisch funktioniert, so
dass wir in nur einer Saison über 100.000 Bäume pflanzen konnten.“
Leider können die TreePlantingProjects dies aktuell nicht mehr leisten. Denn im
vergangenen Jahr ist vieles teurer geworden. Die Förderung für das Pflanzen klimatoleranter
Bäume im Wald wurde jedoch bislang nicht angepasst. Dadurch hat die Zahl der
Aufforstungsaufträge stark abgenommen, denn die Waldbesitzer*innen müssen die
Differenz zwischen staatlicher Unterstützung und tatsächlichen Kosten aufbringen.

Eine Spendenkampagne hat nur einen Teil der nötigen Einnahmen generiert, so dass das
Team aus 30 Mitarbeitenden nun erst einmal verkleinert wurde.
Aufgeben werden die TreePlantingProjects aber nicht – im Gegenteil. „Die Vermarktung
unserer TPP.APP ist der stärkste Hebel zur Erhaltung der uns umgebenden Ökosysteme, den
wir momentan ansetzen können“, sagt Klingner. Deswegen werde man sich jetzt darauf
konzentrieren, das Produkt weiterzuentwickeln, zur Marktreife zu bringen und
Flächenbesitzer*innen deutschlandweit anzubieten. Mit der Fertigstellung wird im Laufe des
Jahres gerechnet.

Die Fläche bei Andorf war eine der ersten, die die TreePlantingProjects mit Hilfe freiwilliger
Helfer*innen aufgeforstet haben. Aufgrund von Hitze und Trockenheit haben dort allerdings
nur zehn Prozent der gepflanzten Bäume überlebt, so dass im Herbst begonnen wurde, den
Hang erneut zu bepflanzen. Dieses Projekt soll nun zum Abschluss gebracht werden.
Los geht‘s am Samstag, 17. Februar, und Sonntag, 18. Februar, jeweils um 9 Uhr. Mehr als
etwas Zeit mitzubringen, brauchen die Freiwilligen nicht. Um planen und ausreichend
Verpflegung und Werkzeug organisieren zu können, bitten die TreePlantingProjects um
vorherige Anmeldung unter hello@treeplantingprojects.com oder unter
www.treeplantingprojects.com/. Dort gibt es auch weitere Informationen und eine
Wegbeschreibung.

Die TreePlantingProjects treffen sich wieder in Andorf zum Bäumepflanzen – allerdings zum vorerst letzten Mal. Foto: Quirin Hardy Zießler

 

 

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