Würdige Gedenkfeier für die Erdbebenopfer auf dem Rathausvorplatz

Am vergangenen Dienstag, 6. Februar nahmen rund 300 Menschen an der Gedenkfeier anlässlich des Erdbebens in Hatay und Nordsyrien auf dem Rathausvorplatz teil

AALEN (RED). Am 6. Februar 2024 jährte sich der Tag, an dem die Türkei und Syrien von zwei starken Erdbeben und vielen Nachbeben erschüttert wurden. Anlässlich dieses Tages organisierte die Stadtverwaltung Aalen eine Gedenkfeier, um den offiziell fast 60.000 Todesopfern und den mehr als 125.000 Verletzten in der Türkei und in Syrien zu gedenken. Unter den Teilnehmenden waren auch einige Ehrengäste, wie der ehemalige Oberbürgermeister Ulrich Pfeifle, während dessen Amtszeit die Partnerschaft zwischen Antakya und Aalen geschlossen wurde, sowie Mitglieder des Gemeinderats und Vertreter*innen aus Politik und der Kirchen.

Oberbürgermeister Brütting erinnerte an die verheerende Katastrophe und die große Hilfsbereitschaft der Aalener Bürgerschaft. Sowohl finanziell, als auch tatkräftig beim Packen auf dem Triumphareal, bei der sich über 800 ehrenamtliche Helfer*innen beteiligten: „Was in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt wurde, war unglaublich, und es hat gezeigt, wie viel möglich ist, wenn wir alle zusammenarbeiten. Ich bin stolz, Oberbürgermeister einer Stadt zu sein, in der sich Menschen organisieren und gemeinsam tage- und wochenlang in der Kälte stehen und für andere Menschen in Not Kisten packen. Vielen Dank an Sie alle!“. Zudem dankte Brütting den Hilfsorganisationen, dem Deutschen Roten Kreuz, den Johannitern, den Maltesern, dem Technischen Hilfswerk und der Feuerwehr. Weiterer Dank galt dem Containerservice Starz, der Daimler Truck AG Humanitarian Convoy und der Spedition Brucker für die kostenlose Bereitstellung von Transport-LKWs und für die Übernahme der Fahrten in die Krisenregion. „Sie alle haben in der Provinz, die noch lange von Nachbeben erschüttert war, ihr Leben riskiert, um anderen zu helfen. Ihre Arbeit ist von unschätzbarem Wert und hat vielen Menschen das Leben gerettet“, hob Brütting den Arbeitseinsatz hervor.

Nach einer Schweigeminute schilderten Selda Coban, ehrenamtliche Helferin auf dem Triumphareal, der Vorsitzende des Kulturclubs Antakya-Aalen e.V. Vecdi Temizkan sowie Notfallseelsorger und Gemeindediakon der evangelischen Kirchengemeinde, Jürgen Schnotz, ihre persönlichen Eindrücke. Sie sprachen über den Schmerz, die Trauer, über Trauerbewältigung und über Dankbarkeit in schweren Zeiten. Die evangelische Kirchengemeinde hat 2023 zusammen mit dem Kulturclub Antakya-Aalen e.V. und dem Alevitischen Kulturverein ein Krisenhelferseminar organisierte und etwa 45 Krisenhelfer*innen ausgebildet, um Menschen in Aalen, aber auch Menschen direkt im Erdbebengebiet unterstützen zu können.

Die Koran-Rezitation von drei Imamen, jeweils zugehörig zum Kulturclub Antakya-Aalen e.V., zur Ditib – Türkisch Islamische Gemeinde zu Aalen e.V. und zur Muslimischen Gemeinde Aalen e.V. (Fatih Moschee), berührte alle Teilnehmenden sichtlich. Der aus Hatay stammende

Hüner Züberi umrahmte die Gedenkfeier musikalisch mit Gitarre und Liedbeiträgen.

Im Anschluss an den offiziellen Teil konnten sich die Teilnehmenden an Suppe und heißem Tee der Muslimischen Gemeinde Aalen e.V. wärmen, miteinander in Gespräch kommen und spüren, dass sie in ihrer Trauer und Betroffenheit nicht alleine sind.

(v.l.n.r.) Selda Coban (ehrenamtliche Helferin), Vecdi Temizkan (Vorsitzender Kulturclub Antakya-Aalen e.V.) und Jürgen Schnotz (Notfallseelsorger und Gemeindediakon der evangelischen Kirchengemeind. Foto: Stadt Aalen

 

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