Zukunftsweisender Mobilitätswandel in der Stadt Ansbach

ANSBACH (JG). Der Kreuzungsbahnhof Ansbach stellt einen wichtigen Bahnknotenpunkt in Mittelfranken dar. Damit die werktäglich rund 8.600 Ein-, Aus- und Umsteiger die Bahnsteige zukünftig ohne Stufen erreichen können, begann Ende Juli der barrierefreie Ausbau des Ansbacher Bahnhofs. Anlässlich dieses Ereignisses nahmen die Bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer, der Konzernbevollmächtige der Deutschen Bahn für Bayern, Klaus-Dieter Josel, der Bundestagsabgeordnete Artur Auernhammer, Landrat Dr. Jürgen Ludwig sowie Oberbürgermeister Thomas Deffner, kürzlich den symbolischen Spatenstich am Bahnhof vor.

Insgesamt rund 27 Millionen Euro investieren der Freistaat Bayern, der Bund und die Deutsche Bahn in den Bahnhofsumbau. Dabei steuert das Bayerische Verkehrsministerium mit über 20 Millionen Euro den Löwenanteil bei. Schwerpunkte sind neue, höhere Mittelbahnsteige und eine neue Personenunterführung unter den Gleisen eins bis fünf, die mit Aufzügen und Treppen an die Bahnsteige angebunden wird. Die Bauarbeiten sollen laut Deutscher Bahn Ende 2022 abgeschlossen werden. „Bauen im Netz bedeutet häufig auch kurzfristige Einschränkungen im Bahnbetrieb und ist auch für die Anwohnenden nicht immer angenehm“, brachte sich DB-Konzernbevollmächtigter Josel ein. Für Schreyer ist das Geld, das aus dem Freistaats-Programm „Bayern-Paket II“ stammt, gut investiert: „Die selbstbestimmte gesellschaftliche Teilhabe aller Menschen liegt mir besonders am Herzen“, so die ehemalige Sozialministerin.

Josel ergänzte dahinreichend: „Wir investieren heuer für die Bahninfrastruktur im Freistaat mehr als 1,7 Milliarden Euro. Der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs Ansbach ist dabei ein wichtiger Baustein.“ Seine Aussage begründete der DB-Konzernbevollmächtigte damit, dass Bayern eine starke Schiene brauche, um „für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein.“ Darum sei man dankbar für den „finanziellen Rückenwind“ vom Freistaat Bayern und des Bundes. Mit seiner Hilfe wolle man nicht zuletzt auch dem Klima zuliebe einen Mobilitätswandel in Ansbach erreichen. Profitieren würden davon in den nächsten 2 Jahren mindestens 8.600 Fahrgäste. Als Schwerpunkt der Baumaßnahme wird die Höherlegung der Bahnsteige auf 76 Zentimeter gesetzt. Laut des DB-Konzernbevollmächtigten würden auch die Mittelbahnsteige entsprechend des Behindertenstandards angepasst, um einen ebenerdigen Einstieg in die Transportmittel für jeden Fahrgast möglich zu machen.

Vorerst kein ICE-haltetauglicher Ausbau

Die stark debattierte Verlängerung der Bahnschienen für Intercity-Expresszüge auf 400 Meter, sieht Josel hingegen als derzeit „nicht notwendig“. Laut eigener Aussage reiche das aktuell „gute Zubringersystem“ nach Nürnberg vorerst aus, auch wenn eine Verlängerung um 75 Meter prinzipiell möglich wäre. Bundestagsabgeordneter Artur Auernhammer konnte sich für die allgemeine Beschlussfassung, die Schienen noch nicht ICE-haltetauglich auszubauen, wenig begeistern. Seiner Meinung nach müsse sich bereits jetzt auf eine langfristige Modernisierung der Infrastruktur in Ansbach konzentriert werden. „Dem Zugverkehr gehört die Zukunft“, erinnerte er eindringlich.

Auch Oberbürgermeister Deffner schloss sich dem Anliegen des Bundestagsabgeordneten an. Nostalgisch blickte er auf 150 Jahre Eisenbahngeschichte zurück. „Die Eisenbahn spielt seit jeher eine bedeutende Rolle für Ansbach“, untermauerte er die Notwendigkeit des Transportmittels. Schon lange sei klar: „Seit der ersten Gleisverbindung nach Gunzenhausen, damals 27,7 km lang, entwickelte sich Ansbach zu einem wichtigen Knotenpunkt.“ So empfindet er die Modernisierung des Bahnhofs als „gut und richtig“. „Ich begrüße den Ausbau ganz ausdrücklich“, unterstrich er seine Meinung. Für den ersten Eindruck der Stadt Ansbach sei eine moderne Verkehrssituation von großer Bedeutung. Auffordernd kam auch hier noch mal das Thema des ICE-gerechten Ausbaus zur Sprache. Deffner erinnerte hierbei unter anderem an die stetig expandierende Hochschule und die jährlich 1000 neuen Einwohner: „Wenn bisherige ICEs, die durchfahren, hier auch halten könnten, dann wäre das ein großer Gewinn für Ansbach“, appellierte er insbesondere an die Bauministerin.

 

Foto: Die Eröffnung der Baumaßnahmen am Ansbacher Bahnhof wurde mit einem symbolischen Spatenstich feierlich zelebriert. Für rund 27 Millionen Euro werden die Bahnsteige auf gut 76 Zentimeter erhöht, sodass ein ebenerdiger Ein- und Ausstieg für alle Bahnfahrenden möglich sein wird. Vor Ort waren (v.l.) Landtagsabgeordneter Andreas Schalk, die Bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer, der Konzernbevollmächtige der Deutschen Bahn für Bayern, Klaus-Dieter Josel, Bundestagsabgeordneter Artur Auernhammer, Oberbürgermeister Thomas Deffner als auch Landrat Dr. Jürgen Ludwig. Foto: Janine Gierszewsky

 

 

 

 

 

 

 

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