Zusammenarbeit mit der VHS Heidenheim bei Integrationsprojekt

Zusammenarbeit mit der VHS Heidenheim bei Integrationsprojekt Praktikanten aus dem Libanon und Togo
am Klinikum Heidenheim

HEIDENHEIM (pm). Seit April 2018 bietet die Volkshochschule der Stadt Heidenheim das „Bildungsjahr für erwachsene Flüchtlinge mit geringen Sprach- und Schreibkenntnissen“ Dieses Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Die inhaltliche Ausgestaltung und Umsetzung erfolgt durch das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. Die Besonderheit: Neben insgesamt 980 Unterrichtsstunden ist ein fünfwöchiges Praktikum ebenfalls Teil des Bildungsjahres. „BEF Alpha richtet sich an Geflüchtete zwischen 21 und 35 Jahren“, so Joachim Oelkuch, Leiter der VHS Heidenheim. „Während des fünfwöchigen Praktikums sollen die Teilnehmer nicht nur ihre Sprachkenntnisse verbessern, sondern vor allem einen Einblick in die (Arbeits-)kultur erhalten und Kontakte knüpfen können.“ Das Klinikum Heidenheim bietet für Teilnehmer von BEF Alpha in diesem ersten Jahr zwei Praktikumsplätze an. Geschäftsführer Udo Lavendel zeigt sich von dem Modell überzeugt: „Es ist wichtig, nicht nur die Sprache zu lernen, sondern auch mit Menschen in Kontakt zu kommen und zu erfahren, was es heißt in Deutschland zu leben und zu arbeiten.“ Als Krankenhaus in öffentlicher Trägerschaft und als einer der größten Arbeitgeber der Region fühle man sich dem Thema Integration in besonderer Weise verpflichtet, so Lavendel weiter.

Die ersten beiden Praktikanten Adamou Moussa und Hasam El Saleh absolvieren seit Januar 2019 ein Praktikum in der Wäscherei des Klinikums. Die Geschichten der beiden jungen Männer spiegeln das Leid wieder, das die meisten Flüchtlinge in ihren Heimatländern und auf ihrer Flucht erleben.

Moussa kam wie viele andere Geflüchtete über das Mittelmeer nach Europa. „Es war schlimm. Unterwegs sind zwei Menschen ertrunken“, erzählt der 23jährige. Zuhause im Togo arbeitete Moussa als Verkäufer, aber die Arbeit war hart und reichte nicht aus, um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren. Ähnliches berichtet Hasam El Saleh. Er flüchtete mit seiner schwangeren Frau und zwei kleinen Kindern aus dem Libanon nach Deutschland. „Im Libanon habe ich als Maler gearbeitet, aber die Gewalt und die Straßenkämpfe machten ein normales Leben unmöglich.“ Seine beiden Brüder wurden erschossen, seine Kinder konnte er nicht mehr alleine auf die Straße lassen, oder zur Schule schicken.

Beide erhoffen sich in Deutschland ein besseres Leben. Ohne Gewalt und mit Perspektiven für sich und ihre Familien. Moussa und El Saleh sind mit ihrem Praktikum im Klinikum Heidenheim sehr zufrieden. „Die Menschen sind sehr aufgeschlossen und freundlich, es macht Spaß hier zu arbeiten“, so El Saleh.

Auch im nächsten Jahr wird das Klinikum weitere Praktikumsplätze für Teilnehmer des Bildungsjahres anbieten.

 

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