Besuch in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf

Hesselberg. Die Evangelische Fachstelle für Ländliche Räume hat sich die Aufgabe gesetzt, die Vernetzung zwischen Organisationen der ländlichen Räume zu stärken. Im Juli besuchte auf Initiative des Referenten der Fachstelle, Dr. Peter Schlee, Personen aus verschiedenen kirchlichen Einrichtungen die Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf. Vertreten waren die Leiter der evangelischen Bildungszentren Hesselberg und Pappenheim, Pfarrer Christoph Seyler und Pfarrer Gerhard Schleier, mit einer Reihe von Mitarbeitenden. Mit dabei waren auch Kirchenrätin Bettina Naumann vom Landeskirchenamt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, Anette Pappler, Leiterin der Jugendwerkstatt Langenaltheim, sowie Pfarrer Walter Engeler, Leiter der Landwirtschaftlichen Familienberatung (LFB). Alle informierten sich über den aktuellen Stand der landwirtschaftlichen Ausbildung und der praxisorientierten Forschung am Standort Triesdorf. Markus Heinz, neuer Leiter der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf, stellte in einer Präsentation die unterschiedlichen Arbeitsbereiche der Lehranstalten vor und gab anschließend im Rahmen eines Rundgangs tieferen Einblick in die Abteilung Tierhaltung und das moderne, neu gebaute Fachzentrum für Energie und Landtechnik. Er informierte auch über angedachte Veränderungen etwa in Bezug auf die Triesdorfer Mensa, die trotz einer Herstellung von täglich 900 Mahlzeiten an ihre Kapazitätsgrenzen kommt. Markus Heinz betonte, die Zahl der Schüler*innen und Studierenden in den Lehranstalten sei mit rund 3.300 derzeit hoch. Ziel sei es daher, diese Zahl zu stabilisieren, ausbauen wolle man v.a. im Bereich der Erwachsenenbildung. Hier laufen v.a. Kochkurse unterschiedlichster Art sehr gut. Einzigartig in Deutschland sei in Triesdorf, dass an einem Standort Forschung, Erprobung und Umsetzung möglich sei. Innerhalb einer Vorlesung wäre es daher möglich einen Vortrag zu hören, die Umsetzung in der Praxis (etwa in Tierställen) zu sehen und zugleich Informationen zum aktuellen Forschungsstand zu erhalten. Und dies gälte für die Bereiche Landwirtschaft, Ernährung und regenerative Energien. Wichtig sei es, der Öffentlichkeit zu zeigen, wie die Tiere in landwirtschaftlichen Betrieben gehalten werden. Deshalb hätte man in Triesdorf z.B. beim Schweinestall ein Fenster eingebaut, durch das man in den Stall blicken könne. Natürlich durfte auch die interessierte Besuchergruppe im Juli einen Blick durch dieses Fenster werfen. Zudem besichtigte sie den modernen Laufstall der Tierhaltungsschule (und konnte den Melkroboter in Aktion beobachten) ebenso wie das „Triesdorfer Landhuhn“. Das „Triesdorfer Landhuhn“ stand dabei beispielhaft für die Züchtungen, die man in den Lehranstalten betreibt. Es wurde als Zweinutzungshuhn neu gezüchtet, wobei Zweinutzungshuhn bedeutet, dass man bei der Rasse Eier und Fleisch vermarkten kann. Laut Markus Heinz ist das „Triesdorfer Landhuhn“ auch für den wachsenden Kreis der Selbstversorger interessant und wird mittlerweile gut nachgefragt. Am Ende waren sich alle einig – der Ausbau einer Zusammenarbeit lohne sich. Berührungspunkte gab es schon bisher durch die Dorfpfarrerwoche in Pappenheim, Seminare für Landwirtschaftsschüler*innen, durch Fortbildungen für die Hesselberger Betriebshelfer und Dorfhelferinnen oder durch Stände der Bildungszentren am Triesdorfer Johannitag. Nun will man beiderseits überlegen, wie man die Kooperation vertiefen kann.

Bildunterschrift: Auch einen Blick in den Kuhstall ermöglichte Markus Heinz (3. v.l.) der interessierten Besuchergruppe (v.l.n.r.): Peter Schlee (Evang. Fachstelle für Ländliche Räume), Pfr. Gerhard Schleier (EBZ Pappenheim), Margit Lugenhöfer(EBZ Hesselberg), Anette Pappler (Jugendwerkstatt Langenaltheim), Friedrich Völklein (LFB), Christian Söllner (EBZ Pappenheim), Bianca Sindel (EBZ Pappenheim), Kirchenrätin Bettina Naumann (ELKB), Pfr. Walter Engeler (LFB), Pfr. Christoph Seyler (EBZ Hesselberg), Annett Letzbor (EBZ Pappenheim) Foto: C. Marx

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