Wasseralfingen (wz). Erstmals 1337 als Wasserahelfingen erwähnt wurde Wasseralfingen 1975 nach Aalen eingemeindet und umfasst als Stadtbezirk Teilorte wie u. a. Röthardt, Treppach und Affalterried. Besonders in der Frühzeit der Industrialisierung zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Bedeutung des Ortes hoch, waren hier doch die Hüttenwerke für die Erzgießerei des Königreichs Württemberg von immenser Wichtigkeit. Auch heute sind die Unternehmen der Schwäbischen Hüttenwerke, aber auch Firmen wie die Maschinenfabrik ALFING Kessler oder die Löwenbräu Wasseralfingen überregional bekannte Arbeitgeber.
Die WochenZeitung sprach mit Andrea Hatam, die als Ortsvorsteherin seit 2009 das Bezirksamt Wasseralfingen leitet und im Kreistag und Gemeinderat die Anliegen Wasseralfingens vertritt, über aktuelle Themen und den anstehenden Ostermarkt auf dem Stefansplatz.
WZ: Frau Hatam, wie würden Sie z. B. im Urlaub einem Ortsfremden Wasseralfingen vorstellen und auch ihre Aufgaben als Ortsvorsteherin zusammenfassen?
Andrea Hatam: Über die Region hinaus ist Wasseralfingen bekannt für den Tiefen Stollen und die Schwäbischen Hüttenwerke, immerhin der älteste Industriebetrieb in Deutschland. Kunstinteressierte kennen auch Sieger Köder, an dem gleichnamigen Kunstweg zeigen wir mehrere seiner Werke. Als Stadtbezirk von Aalen leben hier in Wasseralfingen rund 12.000 Bürgerinnen und Bürger.
Als Ortsvorsteherin bin ich Ansprechpartnerin für alle Angelegenheiten der Bürger hier. Dazu zählt auch – teils in Zusammenarbeit mit örtlichen Vereinen und Institutionen– das Organisieren von Veranstaltungen. Alles in allem geht es uns sehr gut hier mit einer lebendigen Ortsmitte, vielen Schulen, tollem Vereinsleben und allgemein guter Wirtschaftslage.
WZ: Bei den vielen Einwohnern hier in Wasseralfingen und der allgemein steigenden Bevölkerungszahl in Aalen – wie schaut es hier vor Ort mit Bauland und Wohnungsbauprojekten aus?
Andrea Hatam: Hier ist vor allem das Baugebiet Maiergasse von sehr hoher Bedeutung. Beim Teil I sind wir in der Bebauungsphase, entstehen hier doch aktuell mehrere Mehrfamilienhäuser. Im Teil II, der aber erst noch beplant werden muss, wird die Bebauung dann weiter nach Norden ausgeweitet. Insgesamt entstehen hier viele Wohnungen an der Kocher in sehr schöner Lage. In diesem Jahr wird auch noch eine Fußgänger-/Radfahrerbrücke zum Schulzentrum hin über den Kocher gebaut. Bauplätze gibt es aktuell zudem in Treppach.
Für uns ist es immer wichtig, einen guten Kompromiss zwischen Bebauung und den Belangen von Natur und Landwirtschaft zu finden, ich denke wir gehen sehr sorgsam mit unseren Flächen um.
WZ: Welche größeren Maßnahmen stehen hier in Wasseralfingen in den kommenden Jahren auf der Agenda?
Andrea Hatam: Neben dem erwähnten Projekt Maiergasse beschäftigt uns besonders der Bildungscampus Braunenberg, wo sechs KITA-Gruppen angebaut werden. In den kommenden Jahren wird bei der Karl-Kessler-Schule eine Sanierung und ein Neubau fällig. Und die Planungen für eine neues Gebäude für die Freiwillige Feuerwehr stehen ebenfalls an.
WZ: In wenigen Tagen steht am Sonntag, 26. März, wieder der Ostermarkt auf dem Programm, nach den Coronajahren erstmals komplett ohne besondere Auflagen. Worauf dürfen sich die Besucher freuen?
Andrea Hatam: Mit 25 Ständen haben wir in diesem Jahr so viele wie noch nie mit dabei. Mit dem Streichelzoo, der Sandbaustelle und dem Osterhasen ist für die Kinder wie immer viel geboten, dazu kommt die bewährte Bewirtung hier auf dem Stefansplatz. Außerdem steht die e-Rikscha der Malteser für kleine Rundfahrten durch Wasseralfingen bereit Um 14.30 Uhr führt Kurator Joachim Wagenblast durch die Ausstellung „Ein Wiedersehen mit Peter Maier-Asboe, Hubert Bolsinger, Emil Henne und Peter Kruppa“ in der Museumsgalerie. Aktuell beschäftigen uns auch die Planungen für das Historische Schlossfest, das vom 9. bis 11. Juni ansteht. Zu diesem und natürlich zum Ostermarkt laden ich alle Wasseralfinger, Aalener und Gäste der Region sehr herzlich ein!
Fotos: Georg Lindner
