LesArt Ansbach

Die Welt der Literatur zu Gast in Ansbach

ANSBACH (LUH). „Wo LesArt draufsteht, ist auch LesArt drin“, so Organisatorin Bettina Baumann. Das heißt: bekannte, deutschsprachige Autoren, die aus ihren eigenen Werken vorlesen. 82 waren es bereits in 22 Jahren. 2018 kommen nun wieder sieben neue Literaten hinzu.

Den Anfang macht am 4. November, um 11 Uhr bei der traditionellen Sonntagsmatinee Hans Pleschinski. Der Wahl-Münchner ist Mitglied der Akademie der Schönen Künste. In Ansbach wird er aus seinem neuesten Werk Wiesenstein, in dem es um den Rivalen Thomas Manns, den Dichter Gerhart Hauptmann geht, lesen. Jan Wagner, das sei ein sympathischer, junger, gut verständlicher Lyriker, der aber auch kurze Aufsätze verfasst. Darüber hinaus kann er sich seit 2017 auch noch Büchner-Preisträger nennen. Am 5. November gibt er sich im Kunsthaus Reitbahn die Ehre. Von seiner nicht ganz alltäglichen Lebensgeschichte und Umständen berichtet der bekannte Literaturkritiker Ijoma Mangold in seinem ersten Buch fernab der Literaturkritik mit dem Namen „Das deutsche Krokodil“. Auf eine sehr „charmante Art und Weise“ wird sich hier dem Thema Integration genähert. Ausnahmetalente der jüngeren Generation stehen im Mittelpunkt des LesArt-Studios. Namentlich sind das Katharina Adler und Tanja Maljartschuk. Erstere ist Doras Urenkelin, die eigentlich Ida hieß und Ruhm dadurch erlangte, die erste Patientin zu sein, die die Behandlung Sigmund Freuds eigenhändig beendete. Genau davon handelt auch der halb-fiktionale Debütroman Adlers. Beeindruckend auch die Vita der Ukrainerin Tanja Maljartschuk, die erst seit 2011 auf deutschsprachigem Boden in Wien lebt. In diesem Jahr wurde sie für ihre gesellschaftspolitisch aktuellen Bücher mit dem renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet. Dass sich genaue und jahrelange Recherche auszeichnet, beweist das Buch Justizplast von Petra Morsbach. Die Resonanz vonseiten der Judikativen kann man dabei durchaus als Ritterschlag verstehen. Dennoch sei das Buch sehr angenehm lesbar. Überzeugen können sich Interessierte am 8. November. Ein Highlight ist sicher der Besuch von Frido Mann. Der Nachfahre des berühmten Thomas Mann liest in Ansbach aus seinem Buch „Das weiße Haus des Exils“. In diesem geht es um das Refugium Thomas Manns in Los Angeles und dessen Geschichten. Das Haus befindet sich mittlerweile in Besitz des deutschen Staates. Auch dieses Jahr geht es im Rahmen der Literaturtage wieder auf Exkursion. Ziel diesmal ist die Bibliothek in Bamberg. Plätze sind etwa 40 vorhanden, die Anmeldung läuft noch bis 26. Oktober, Schnellsein lohnt sich aber, betont Ute Schlieker, die Leiterin des Amts für Kultur und Touristik. Den Abschluss bildet das „Germanistenduo Och & Grube“, das sich um Ansbachs berühmtesten Sonderling Kaspar Hauser in Rezeption des Werkes von Jakob Wassermann kümmert. Insgesamt seien die unterschiedlichen Themen und Formen der Präsentation die perfekte Mischung für das Ansbacher Publikum, fasste Ute Schlieker die LesArt abschließend zusammen

Foto: Bettina Baumann und Ute Schlieker freuen sich auf eine LesArt garantiert fernab jeglicher „Fake News“. Foto: Luca Herrmann

 

 

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