Diakonie Neuendettelsau

Diakonie Neuendettelsau – gestern und heute

NEUENDETTELSAU (LUH). Ganz Bayern war letzte Woche in Neuendettelsau vertreten, als die Diakonie Gastgeber der Arbeitstagung der bayerischen Regierungsvizepräsidenten war. Bevor es in die Sacharbeit ging, durften die Vizepräsidenten einer Kurzvorstellung über den „stillen“ Riesen, die Diakonie Neuendettelsau lauschen. Außerdem besuchten sie anschließend das St. Martin Förderzentrum und die Clinic Neuendettelsau.

Diakonie gestern und heute, so lautete der Titel des Kurzvortrags von Rektor Dr. Mathias Hartmann. 1854 war es so weit, die Diakonie Neuendettelsau wurde von Wilhelm-Löhe als erste Diakonissenanstalt Bayerns gegründet. Anfangs wollte man vor allem junge Frauen für die soziale Arbeit in den Gemeinden ausbilden. Bereits sehr früh kam die Arbeit für Menschen mit Behinderung dazu, ebenso wie das Bildungsangebot. Heute hat die Diakonie alle allgemeinen Schulen in seinem Angebot, genauso wie Förderschulen, Fachschulen und eine Hochschule. Im Lauf des 20. Jahrhunderts ergänzten zudem immer weitere Senioreneinrichtungen die diakonische Bandbreite, als letzter großer Schritt zu nennen ist hier das Kompetenzzentrum Demenz im Jahr 2006. Auch das Kranken-hauswesen wuchs seit der ersten Klinik im Jahr 1909 mit der Zeit, als letzter Schritt kam erst 2018 das Schwabacher Stadtkrankenhaus hinzu. In alle vier Winde hinaustragen ist nicht nur ein geflügelter Ausdruck, sondern Realität in der Diakonie. Über die Jahre war man international schon sehr engagiert, wie zum Beispiel in Polen. Dort werde man bald die dritte Einrichtung fertigstellen, auch wenn man nach wie vor um sein Zentrum in Mittel- und Oberfranken wisse. 7.800 Beschäftigte in 200 Einrichtungen bei einer Gesamtleistung von 370 Millionen Euro im Jahr 2017, das sind die nackten Zahlen. Mit dem Schwabacher Krankenhaus werde man die Leistung im Jahr 2018 sogar noch einmal auf circa 420 Millionen gehörig steigern. Auch für die Zukunft sieht sich Hartmann mit einer Fünf-Punkte-
Strategie gefestigt. Diese umfasst eine wirkungsvolle Digitalisierung mit Intranet zum Wissensaustausch, Vernetzung zur bereichsübergreifenden Arbeit und eine Dezentralisierung, sodass vor Ort entschiedener gehandelt werden kann. Außerdem wolle man Diversität als Chance nutzen und dabei auch die ganz unterschiedlichen Mitarbeiter ins Boot holen. Längst vorbei seien die Zeiten, in denen man nur als Protestant in der Diakonie arbeiten könne. Als letzten Punkt nannte Hartmann ein differenziertes Wachstum. Man sei stark gewachsen, aber nicht um des Wachstums willen. Das wolle man auch in Zukunft nicht, sondern nur dort, wo man gebraucht und benötigt werde. Sein könnte dies zum Beispiel in Schwäbisch Hall, dort seien die Fusionsgespräche mit dem diakonischen Träger sehr ernsthaft. Man habe eine ähnliche Geschichte und könne aus Verbundsstrukturen profitieren. Abschließend resümierte Hartmann: „Die Herausforderungen werden nicht weniger.

Wir werden aber den diakonischen Auftrag weiter nachhaltig erfüllen.“ Anschließend zogen die Vizepräsidenten noch weiter zum Förderzentrum St. Martin, überquerten von dort aus die Straße und besichtigten noch die Clinic Neuendettelsau, ehe es ans Eingemachte bei der Arbeitstagung ging.

Foto:  Die Vizepräsidenten mit Schulleiterin Dorli Beetz und Bürgermeister Gerhard Korn in Förderzetrum St. Martin. Foto: Luca Herrmann

 

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