GUNZENHAUSEN (DO). Die Umgebung sieht sehr naturnah, doch irgendwie auch sehr aufgeräumt und gepflegt aus. Unter dem dichten Schirm der Baumkronen ist es angenehm kühl. Die Blätter bewegen sich ganz sanft in dem leichten Lüftchen. Mir dagegen fliegen ständig viele kleine, fast unscheinbare Schmetterlinge um die Nase. Vom Freibad ist Stimmengewirr zu hören. Im Wald dagegen ist es still, mucksmäuschenstill.

Auf die Pirsch gehen und Tierfiguren von einem kleinen Hochsitz aus suchen, den Bienen bei der Arbeit zusehen, auf die 100 bis 200 Jahre alten Eichenbäume hochblicken, die unscheinbare Elsbeere und seltene Orchideen bewundern oder einfach nur auf einer der zahlreichen Bänke und Himmelsliegen verweilen: Der Walderlebnispfad in Gunzenhausen bietet an vielen Stationen allerhand Wissenswertes rund um das Thema Natur und Wald.

Es sind nur ein paar Stufen und schon bin ich von hohen Bäumen umgeben. Den Einstieg habe ich schnell gefunden. Der Walderlebnispfad ist rund zwei Kilometer lang und schlängelt sich entlang der „Fränkischen Riviera“. Keine Menschenseele ist unterwegs. Mein einziger Weggefährte ist „Klaus die Fledermaus“.

Ich folge dem weichen Waldboden, der angenehm zu laufen ist, wenn da nicht immer die vielen kleinen, grauen Schmetterlinge wären. Schön sind sie ja nicht gerade. „Diese haben sich aus den vielen Larven der Eichen-Prozessionsspinner entwickelt“, erklärt mir eine Klosterschwester, der ich später auf dem Weg begegne. Linker Hand entdecke ich einen kleinen Hochsitz. Ich erklimme die schmalen Holzstufen. Sie sind doch eher für Kinder gedacht. Neun Tiere aus Eisen soll man von hier oben erspähen können. Fuchs, Hase, Wildschwein, Reh und am Baum klettert noch ein Eichhörnchen. Wo ist der Rest?

Im Wald liegt und steht viel Totholz herum, teilweise mit Moos überwuchert und mit Efeu bewachsen. Es soll den Tieren als Quartier und Nahrungsquelle dienen. Manche Stämme wirken mit ihren trockenen Ästen wie kleine Kunstwerke. Zahlreiche Informationstafeln und ein riesiges Bienenhotel begleiten mich auf meinem Weg mit einer Mischung aus Fragen und Antworten. Sogar Bäume stehen Kopf und ich kann mir die Wurzelpracht einmal von unten anschauen.

Es gibt auch einen kleinen, naturnahen Spielplatz mit Holziglu, herumliegenden Holzstämmen und kleinen Holzschweinchen. Was hängt denn auf dieser großen Eiche? Ein Bobbycar, eine Gießkanne, aber auch zehn Produkte, die aus Holz hergestellt werden.

Es ist angenehm kühl. Nur wenige Sonnenstrahlen gelangen bis auf den Waldboden. Von den Himmelsliegen aus hat man einen herrlichen Blick auf den strahlend blauen Himmel.

Rund eineinhalb Stunden dauert mein Spaziergang dem Walderlebnispfad entlang, der als Rundweg angelegt ist und auf dem es viel Interessantes und Wissenswertes zu entdecken gibt.

Bildunterschrift: (v.l.) Klaus die Fledermaus begleitet auf dem Weg durch den herrlichen Laubwald. Foto: Brigitte Dorr

 

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